Als Niederösterreicher extra nach Wien zu fahren, um dort zu garteln, klingt im ersten Moment einmal paradox. Allerdings sprechen wir hier nicht von Wien Downtown sondern von Eßling, wo fast schon mehr Felder als Häuser zu finden sind. Und außerdem ist dort die Bioforschung Austria zu Hause. Und diese, um präzise zu sein, deren Workshop – Angebot, wollte die 1Mint ausnützen und machte sich daher Anfang Mai auf den (weiten) Weg dorthin. Vor Ort lernten dann die Schüler:innen jede Menge über den Boden, Grundlage für alles, was auf unserer Welt wächst und gedeiht. Ein Schaufenster aus dickem Panzerglas in einem Loch im Boden gewährte uns einen Blick auf die unterschiedlichen Bodenschichten, auf die Wurzeln der Pflanzen und auch auf so manchen langen Regenwurmgang. Erde angreifen, nass machen und damit Würstchen formen macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch, die Zusammensetzung zu ermitteln. Beim Komposthaufen durfte zum Spaten gegriffen werden, um mittels Reutergitter feine Komposterde zu erzeugen. Ein sehr langer Regenwurm, der den Spaten überlebt hatte, war nicht der einzige Bewohner des Haufens, wie sich zeigen sollte. Eine Laub- und Erdprobe wurde im Besucherzentrum an den Mikroskopiertischen einer hellen und heißen Lampe ausgesetzt, woraufhin alle „Bewohner“ eiligst die Flucht nach unten ins Dunkle ergriffen – nur um dort in kleinen Schälchen zu landen. Diese zeigten dann unter dem Mikroskop eine Wunderwelt im Kleinen- Asseln, Springschwänze, Fadenwürmer, Schnurfüßer und vieles mehr. Eine deutlich größere Tierart sorgte noch für ein Highlight der besonderen Art: Auf dem Gelände befindet sich ein Fuchsbau, dessen Bewohner sich durchaus auch mal mit ein wenig Glück anschauen lassen…